Deutschlandflug 2015

Deutschlandflug 2015 wieder mit starker hessischer Beteiligung

 

"Erbarmen, die Hesse' komme'!". Ein Teil der hessischen Teilnehmer am Deutschlandflug 2015 (v.l.n.r.): Robert Deppe, Carla Moses, Oskar Deppe, Kalle Bender, Astrid und Marcus Ciesielski.

 

Hervorragend vertreten waren die Motorflieger aus Verereinen des Hessischen Luftsportbundes e.V. auch wieder beim Deutschlandflug 2015. Der Kurs der Wettbewerbsgruppe führte vom 18. bis 20. Juni 2015 von Bitburg in der Eifel über die mittelhessische Universitätsstadt Marburg und das niedersächsische Hodenhagen bis zum Ziel Jena in Thüringen. Die Strecke absolvierten die hessischen Piloten Marcus und Astrid Ciesielski (LSV Breitscheid) und belegten den 3. Platz in der Gesamtwertung, außerdem Robert Deppe und Carla Moses (ebenfalls LSV Breitscheid, 4. Platz), Werner Lindner und Peter Denzler (Hanseatischer Fliegerclub Frankfurt, 10. Platz), Oskar Deppe (LSV Breitscheid) und sein Co Kalle Bender (LSV Ederbergland, Allendorf/Eder) kamen auf Platz 16, Friedhelm Siebert und Klaus Fees (Kurhessischer Verein für Luftfahrt, Marburg) belegten den 21. Rang.

Deutschlandflug ist für alle beteiligten Piloten, Copiloten und Helfer immer ein besonderes Erlebnis. Es bedeutet flugsportlichen Wettbewerb, aber auch ein besonderes Gemeinschaftserlebnis. Astrid Ciesielski ist mit ihrem Mann Marcus seit 2003 dabei und führten die Einsteigerwertung an. Vier Jahre später standen die beiden Flugbegeisterten bereits auf dem Siegertreppchen mit Rang 2. Beim Jubiläumsflug 2011 dann der Sieg: Das Flieger-Ehepaar gewann den Deutschlandflug und konnte den Erfolg zwei Jahre später wiederholen.

Wie Co-Pilotin Astrid Cieielski den Deutschlandflug 2015 erlebte, schildert sie in einem Erlebnisbericht. Die Fotos vom Deutschlandlug 2015 haben Peter Denzler und Kalle Bender gemacht.

Das Fliegerehepaar Marcus und Astrid Ciesielski ist seit 2003 beim Deutschlandflug dabei.

 

Als wir am Mittwochabend in Bitburg gelandet waren, standen für mich erst einmal organisatorische Dinge an: Anmeldung bei Renate Heege, Begrüßungsgeschenke entgegennehmen, ins Hotel fahren, einchecken, Zimmer einrichten und Eröffnungsessen. Vor dem Schlafengehen ist es bei uns immer wichtig, dass alles für den Wettbewerb an der richtigen Stelle eingepackt ist. Zum Flugplatz am anderen Morgen sind wir gelaufen, denn frische Luft kann niemals schaden. Dort helfe ich dann beim Flugzeug losbinden und fertigmachen. Meine Arbeitsmaterialien werden bereitgelegt: Kniebrett, Schere, Tesafilm, Lupe und Brille. Mehr ist nicht erforderlich. Noch ein Uhrencheck mit Marcus und wir waren bereit für die Entgegennahme des Umschlags mit der Wettbewerbsaufgabe. Ach ja, Logger einschalten am besten schon jetzt erledigen.Wichtig für mich ist es, nicht nervös zu werden, was mir diesmal gut gelungen ist.

Wenn der Umschlag kommt, checke ich zunächst den Inhalt: Wettbewerbskarte, Zeitenzettel, An-und Abflugkarten der Flugplätze, Lösungsbogen, Wendepunkt-und Streckenbilder. Marcus bereitet sich dann die Karte vor mit Kursen und Zeiten und ich beschäftige mich mit den Bildern: auseinanderschneiden, nach Themen sortieren, mit Tesa  irgendwo am Panel aufkleben und lernen, mit der Lupe Details erkennen. Manchmal lassen sich Bilder auch schon anhand der Karte zuordnen. Bei allem habe ich auch immer die Zeiten im Auge: pünktlicher Start, sekundengenaues Überfliegen der Wendepunkte. Nach dem Startpunkt bis zu Finishpunkt können Fotos  kommen, die zu finden meine Hauptaufgabe während des Fluges ist. Nur um die Wendepunkte herum unterstütze ich Marcus bei dem Zeitanflug, indem ich die Sekunden herunterzähle. Von der Landschaft sehe ich meistens nicht viel, oft weiß ich gar nicht, wo wir hergeflogen sind, so stark ist die Fixierung auf die Fotos. Ich fülle während des Fluges den Lösungsbogen aus, Marcus markiert die gefundenen Bilder auf der Karte.

Zur abschließenden Ziellandung nehme ich Marcus alle Sachen ab, es gibt noch ein Landeküsschen und dann ist es fast geschafft. Am Boden checken wir nochmals, ob wir alles richtig in den Lösungsbogen eingetragen haben. Einfach ist es beim Deutschlandflug insofern, als dass man bei den Fotos nur aufschreiben muss, hinter welchem Wendepunkt man sie in der Reihenfolge gesehen hat. Dann ist es bei uns so, dass Marcus meist zur Auswertung geht und ich das Cockpit aufräume und den Flieger festmache, damit es am nächsten Tag gleich wieder losgehen kann.

Beim Deutschlandflug hat uns dann ja an den Flugplätzen immer etwas Leckeres zu Essen erwartet und wir konnten unsere Eindrücke gleich mit den Fliegerkollegen austauschen. Den Deutschlandflug habe ich persönlich als einen Wettbewerb erlebt, der neben den fliegerischen Aspekten ganz besonders das Miteinander mit Gleichgesinnten, alten und neuen Bekannten im Focus hatte. Es ist ein toller Navigationswettbewerb für alle, die so etwas einmal mitmachen und hineinschnuppern möchten.

Für uns war der Deutschlandflug 2003 der erste gemeinsam geflogene Wettbewerb und seit dem sind wir infiziert.

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Oskar Deppe macht den Flieger startklar

Peter Denzler vor dem Briefing in Marburg-Schönstadt

Fliegerfamilie (v.l.n.r.): Robert Deppe, Carla Moses und Vater Oskar Deppe

Werner Lindner vom Hanseatischen Fliegerclub Frankfurt

Königlicher Beistand für Werner Lindner (links) und Peter Denzler: Die Heidekönigin von Hodenhagen, einer Zwischenstation des Deutschlandfluges 2015.

Gruppenfoto mit der Heidekönigin von Hodenhagen: Carla Moses, "königliche Hoheit" Sophia Wischmann und Robert Deppe.

Das Geschwisterpaar Robert Deppe und Carla Moses von der LSG Breitscheid belegte den 4. Platz beim Deutschlandflug 2015.

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